Und wenn es getan werden muss – Blicks' Kosmos
Von Kirsten Wilczek
Als Ministerialrat und Verhinderungsvertreter des Leiters der Grundsatzabteilung im Landeswirtschaftsministerium fristet Volkswirt Volkwart Blicks ein auskömmliches, unaufgeregtes Dasein. Sein Leben verläuft in ruhigen Bahnen und nahezu ungestört von seinen Mitmenschen. Blicks lebt allein, pflegt keinen Freundes- oder Bekanntenkreis, er ist sich selbst genug. Doch neuerdings plagen ihn Erschöpfungszustände, mitunter gar komatösen Ausmaßes. Auf der Suche nach der Ursache stellt Blicks, wenn auch versehentlich, sein Leben auf den Kopf. Dabei spielen Isidora del Castillo y Vasquez, die chilenische Küchenhilfe, und ihr Tablettwagen eine entscheidende Rolle: eine Kollision, ein peinlicher Fleck, eine nicht ganz diskrete Reinigung, ein missglückter Vortrag. Kurzum: Das Bild hängt schief. Alle Bemühungen Blicks’, wieder abzutauchen ins Unauffällige, münden in ein noch größeres Desaster. Und während sich das wirkliche Leben mit Macht in das von Volkwart Blicks hineindrängt, versucht er, sich mithilfe seiner gesammelten „Gewissheiten“ zu sortieren – und schreibt einen Brief. An wen, bleibt zunächst offen. Wortreich will er sich in sein altes Leben, das eher einem Zustand glich, zurückschreiben, nur um mit jedem Satz mehr zu begreifen, dass es ein Zurück nicht gibt.
Kirsten Wilczek, Jahrgang 1965, studierte in Köln Jura, arbeitete in leitender Position bei einem mittelständischen Unternehmen in ihrer Heimatstadt Viersen und später als Rechtsanwältin in Wuppertal, Köln und Leverkusen. Die Pflege eines Familienmitglieds führte sie zurück an den Niederrhein, wo sie eine Kanzlei betreibt. Zudem leitet sie mitverantwortlich eine Seniorenresidenz. Neben »Blicks’ Kosmos« hat Kirsten Wilczek Kurzgeschichten in verschiedenen Anthologien veröffentlicht, u. a. »Das Steinurteil« (in: »Nebel über der Niers«, Mercator-Verlag 2012).
Klappenbroschur
120 Seiten
Format 13,8 x 21 cm
ISBN 978-3-945710-00-5