Rheinschifffahrt einst
Band 21: Rheinschifffahrt einst – Dokumente – Berichte – Fotos
Richard Boos
In unserer schnelllebigen Zeit vergisst man viel zu schnell. Wer von der jüngeren Generation weiß heute noch über die Lebens- und Arbeitsverhältnisse unserer Vorväter? Die Anzahl der Schiffer in den einstigen Schifferdörfern ging in letzter Zeit auf nahezu Null zurück. Oft hört man, dass die frühere Zeit besser war. Aber war sie es wirklich? Von den Schiffsjungen und Matrosen wurde viel Knochenarbeit verlangt. Ich erinnere an die schweren Scheerstöcke, die Notschotte ausbauen, das Steuern mit dem liegenden Haspel, Abwaschen mit dem Schöpfeimer und das Hochdrehen der Anker von Hand noch bis in die 1950er Jahre. Wer erinnert sich noch an den Umgang mit Petroleumlampen oder später dem Gaslicht? Die Verbindung des Personals mit dem Schiff war früher trotzdem stärker als heute. Sagte man einst »ich gehe auf mein Schiff«, so hört man »ich gehe an Bord bis zur nächsten Freischicht«. Bis in die 1950er Jahre wurde nicht um 6.00 Uhr mit dem Fahren begonnen, sondern 6.00 Uhr Dampf bestellt, auch auf Motorschiffen. Das war für jeden verständlich. Die Liegezeiten waren damals wesentlich länger als heute.
ISBN 978-3-7862-0143-9
Format 21,5 x 30 cm
112 Seiten