Kunsterben
Von Manfred Nietsch
»Das Letzte, was sie von ihm sah, und was sie auch später oft schweißnass aus dunklen Träumen hochschrecken ließ, war der ungläubige Ausdruck in seinen Augen, die sie fassungslos anstarrten. Er versuchte noch, wild mit den Armen rudernd, festen Boden zu erreichen, rutschte aber immer schneller den Abhang hinunter, um dann lautlos in der Dunkelheit zu verschwinden. So geräuschlos, als hätte er nicht eben noch neben ihr gestanden, als wäre das Geschehen der letzten Minuten nur eine vage Sinnestäuschung gewesen: kein Rufen, kein dumpfer Aufprall, kein Aufklatschen im Wasser – nur das Heulen des Windes in den Klippen und das heisere Schreien der Möwen.« Der sympathische, aber erfolglose Maler Charly Hallmann bekommt es in seinem zweiten Fall mit einer dubiosen Erbengemeinschaft zu tun, die ihn auf der Jagd nach dem Nachlass eines jüdischen Kunstsammlers im Düsseldorf der Nazizeit für ihre Zwecke missbrauchen will. Doch Charly durchschaut die Intrige und macht sich zusammen mit seiner Freundin auf die Suche nach der Wahrheit. Dabei führt ihn der Weg bis in die Nordbretagne, wo er das Lügengespinst der falschen Erben entwirren und um seine Liebe zu Juliette kämpfen muss.
Manfred Nietsch, geboren 1950 in Leipzig, verbrachte seine Schulzeit in Köln und Paris. Nach seinem Studium an der Kunstakademie Düsseldorf (u. a. bei Joseph Beuys) arbeitete er als Grafiker und Lehrer in der Landeshauptstadt. Er lebt in Düsseldorf und Louveciennes bei Paris.
Kartoniert
288 Seiten
11 x 18 cm
ISBN 978-3-946895-06-0